Das Buch ist eine kulturgeschichtliche Ortskunde. Es vereint für eine Kleinlandschaft am oberen Mittelrhein erzählte und historische Geschichte mit den Zeichnungen und Gemälden dieses Künstlerortes. Dieses Buch ist der Landschaft an der Clemenskirche gewidmet. Sie steht flussabwärts von Bingerbrück auf einer kleinen Halbinsel, die der Morgenbach in den Rhein hinausgeschoben hatte. Zwischen hohen Bäumen gelegen, gewährt die Clemenskirche seit je und heute in ihren hellen Farben eines der reizvollsten Architekturbilder am Mittelrhein. Seit ungefähr dem Jahre 1180 grüßte sie als erstes den Reisenden, der per Schiff die Fahrt durch die felsreichen Stromschnellen gewagt oder von Bingen aus zu Fuß den Weg genommen hatte in das schiefergraue und öde Rheintal. Bis 1827 flankierte Burg Rheinstein noch als Ruine den Eingang in den kleinen Landschaftsraum um die Kirche und die Burgruine Reichenstein den Ausgang. Erst dann erreicht der Reisende das Dorf Trechtingshausen. Zwei Jahrhunderte zurück war die Kirche verwahrlost: französische Soldaten und dann Napoleons Zöllner hatten sie zur Unterkunft missbraucht. Aus dem lohnenden Schmuggel über den Rhein entwickelte der Volksschriftsteller W.O. von Horn seinen spannenden Bericht aus der Franzosenzeit (1794-1814), der dem Buch seinen Titel gab. Eine zweite Erzählung spielt 1716 in einer Mühle am Morgenbach. Die beiden erzählten Geschichten werden ergänzt um die historische Geschichte der Clemenskirche und der vier Mühlen im Tal des Morgenbaches. Es liegt nahe, daß der abwechslungsreiche Landschaftsraum um die Clemenskirche zahlreiche Künstler zum Halt auf ihrer Rheinreise veranlasste. Ölgemälde, Zeichnungen und ausgewählte Druckgraphik aus den Jahrzehnten von 1790 bis 1850 zeigen uns die Landschaft mit 90 Abbildungen. So sind Literatur, Ortsgeschichte und Künstlerarbeiten einer Kleinlandschaft am oberen Mittelrhein miteinander verknüpft.