Die „Villa Lehmann“ in Landsberg an der Warthe/ Gorzów Wlkp

Ein Bericht zu den Familien Jaehne und Lehmann, ihrem Grundbesitz und der Maschinenfabrik Jaehne in der Friedrichstadt bis Januar 1945, Konz bei Trier 2018, 132 Seiten, für 8 Euro per E-Mail erhältlich.

Insbesondere die 50 Seiten zu den Landmaschinen, vor allem zu den Motoren und den Treckern, haben das Interesse der Freunde historischer Landmaschinen gefunden.

Die ehemalige Villa der Großeltern Hans und Elisabeth Lehmann (geb. Jaehne) in der Küstriner Straße 107 (ulica Sikorskiego 107) diente als Bibliothek bis zu deren Neubau 2007 auf dem Grundstück, das nach sieben Jahrzehnten deutscher Zeit in der Familie Jaehne nun schon über sieben Jahrzehnte polnische Zeit hinter sich hat. Die Villa wurde 2015 hervorragend renoviert. Die Kinder von Walter und Ilse Lehmann (geb. Schroeder) wurden vom Schicksal begünstigt, weil die Fabrikanten-Villen ihrer beiden Großeltern in Landsberg jetzt Schmuckstücke der Stadt Gorzów sind. Die Villa von Erich Schroeder, in der wir die erstenLebensjahre verbrachten, wurde bereits im September 1945 dem Muzeum Lubuskie gewidmet. Die Menschen und ihre Fabriken sind nun längst Vergangenheit, die beiden Häuser jedoch verbinden deutsche und polnische Zeit jeweils zu einer gemeinsamen Geschichte ihrer wechselnden Nutzung.

Ernst Henseler – Der Maler aus Wepritz an der Warthe (1852 – 1940)

Aus seinem Leben, Werkkatalog und Ausstellungen

Verfasser Gerhard Boese (2. Auflage), bearbeitet von M. Lehmann, 248 S., DIN A4 Querformat in 2 Spalten, 30 €
ISBN 978-3-943856-60-6

Ernst Henseler, Vergißmeinnicht, 1904.

Ernst Henseler, Vergißmeinnicht, 1904.

Ernst Henseler wurde 1852 auf einem Bauernhof in Wepritz geboren, einem Dorf westlich von Landsberg an der Warthe. Er besuchte 1870/71 den Zeichenunterricht der Kunstschule in Berlin und wechselte nach Weimar für die Ausbildung zum Maler für Portrait, Tiere, Landschaft und Bildgestaltung. Der Schwerpunkt seiner Gemälde sind die Bilder der Ernte von Heu, Getreide und Kartoffeln. Ihre ansprechende Lebendigkeit verdanken sie seiner ungewöhnlichen Fähigkeit, mittels Ölstudien den Menschen in Arbeit und Alltag zu erfassen. Die Verwendung dieser Studien geben seinen Erntebildern die Unmittelbarkeit und Frische  der Freilichtmalerei.

Sie zeigen die längst vergessene ländliche Arbeitswelt der mühsamen Handarbeit selbständiger Bauern auf den Feldern um Wepritz und Wiesen des Warthebruches. Henselers Portraits widmen sich vor allem dem Dichter Hoffmann von Fallersleben und dem Politiker Bismarck. Seine Ateliergemälde und sein Nachlaß sind weit verstreut.

Ersatzweise dienten dem Werkkatalog die ungenauen Angaben in den Ausstellungskatalogen und die 35 farbigen Postkarten nach seinen Gemälden. Diese Ungenauigkeiten haben wir hingenommen, um einem unserer Heimat verbundenen Maler zu dienen.

Der Maler Hugo Körber (1843 – 1883) aus Freiberg in Sachsen

Verfasser: Dr. Ulrich Thiel, Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, Freiberg in Sachsen 2015, 84 S. mit 130 Abb.; www.museum-freiberg.de und für Bestellungen

Fernsicht auf den Harz, 1868. Museum Freiberg/Sachsen.

Fernsicht auf den Harz, 1868. Museum Freiberg/Sachsen.

Hugo Körber (1843 – 1883) aus Freiberg ist ein so gut wie unbekannter Maler. Er begann 1861 seine Ausbildung an der Kunstakademie in Dresden und war 1866 bis 1869 im Maleratelier von Ludwig Richter. Wie er zeichnete, ist geprägt von seinem Lehrer, mit dem ihn bald ein freundschaftliches Verhältnis verband. Seine gezeichneten Naturstudien sind ein unfertig belassener Ausschnitt aus dem jeweiligen Blickfeld, also nicht bis zu den Blatträndern ausgeführt.

Gleichzeitig jedoch entwickelte er seine künstlerische Eigenständigkeit mit dem Malen von Ölstudien vor der Natur. Hiermit erfasste er in breitem Pinselstrich eine Einzelheit oder einen weitgedehnten Landschaftsraum. Ungewöhnlich sind die zahlreichen Ölstudien von Wald- und Wiesenbächen sowie von Felswänden im Elbsandsteingebirge. Die farbigen Naturstudien sind eine Entdeckung und rechtfertigen die Beschäftigung mit dem Werk, das überwiegend in den wenigen Schaffensjahren von 1864 bis 1872 entstand. Körbers Arbeiten befanden sich bis 1957 weitgehend bei den Nachfahren des Malers, und davon konnten 112 für das Museum in Freiberg erworben werden. Die erstmalige farbige Veröffentlichung der über 30 Ölstudien sind der Anlass dieser Broschüre und die Grundlage des verdienten Nachruhmes von Hugo Körber.