Das Morgenbachtal in der Malerei des 19. Jahrhunderts
Eine mittelrheinische Kleinlandschaft bei Trechtingshausen am Rhein in Naturstudie und Ateliergemälde
Zusammen verfasst mit Vera Leuschner, in: Kunst in Hessen und am Mittelrhein Bd. 17, Darmstadt 1978, S. 37-60, mit 23 Abb., 2 €
Der Aufsatz unterscheidet zwischen Naturstudie und Entwurfsskizze: das Gesehene bzw. das Gedachte sind zwei verschiedene Ausgangspunkte für die möglichen Arbeitsprozesse (Werkprozesse) der Maler.Mit der erstmalig begrifflichen Trennung von Studie und Skizze schafft unser Beitrag die Voraussetzung, die Landschaftsmalerei zu erklären. In der Landschaftsmalerei seit 1800 gibt es den Arbeitsprozeß mit drei Phasen: Details als Naturstudien, Bildentwurf und Ateliergemälde – neben dem Werkprozeß mit nur zwei Phasen: ein Landschaftsausschnitt als Naturstudie und Ateliergemälde. Realitätsbindung/„Naturwahrheit“ knüpfen in den beiden Vorgehensweisen mithin an verschiedene Phasen an mit unterschiedlicher Ausprägung. Die kunstgeschichtliche Literatur stellt auf die Ateliergemälde ab und weist gegebenenfalls auf die Vorarbeiten zurück. Die künstlerischen Arbeitsprozesse erkennt sie folglich nicht. Damit fehlt ihr bereits die Grundlage, um die Landschaftsmalerei seit 1800 nur erst zu beschreiben.